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Folkwang Tag im Visiodrom

Am Freitag, 15. Juli, wurde das Visiodrom Wuppertal erstmalig zur großen Bühne für die Folkwang Universität Essen. Unter der Leitung von vier Professoren präsentierte das Institut für Computermusik und Elektronische Medien (ICEM) einzigartige Arbeiten aus den Bereichen Komposition und Visualisierung. Dazu gehörten feste Installationen, Live-Musik wie auch interaktive Klang- und Bildinstallationen.
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Folkwang-Tag im Visiodrom Wuppertal

Das Visiodrom. Ein einzigartiger Ort, ein toprenoviertes Industriedenkmal mit authentischem Charme, ein Ort für Events, für Produkt- und Traumwelten, für multimediale Shows und Austellungen. Ein ehemaliger Gaskessel, der zu Europas größter zylindrischer 360°-Leinwand umgebaut wurde, mit Ausstellungsflächen, Gastronomie und einem Skywalk, der die Besucher*innen zum Panoramablick über Wuppertal einlädt  sowie Heiratswilligen die Gelegenheit gibt, sich in der Kappelle auf dem Dach das Ja-Wort zu geben. Diese Architektur der Superlative ist vom klassischen Konzert- oder Kinosaal so weit entfernt wie nur irgend denkbar. Ein Rundbau wie eine Tonne, eine akustisch höchst ungünstige Grundform, zudem mit starkem Nachhall. „So etwas reizt uns immer“ (Prof. Thomas Neuhaus). Dafür aber mit der Möglichkeit einer visuell kompletten Immersion, das heißt der Möglichkeit, die Wände, Decken und Boden vollständig mit Videos bespielen zu können – und das bei diesen riesigen Dimensionen.

 

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Am Freitag, den 15. Juli 2022 wurde hier Akteuren der Folkwang Universität der Künste die Möglichkeit gegeben, ihre Werke in Szene zu setzen. So durften sich am Folkwang-Tag Studierende und Lehrende der Frage stellen, was sie mit 65 Millionen Pixeln, 6500 Quadratmetern Projektionsfläche und 33 Projektoren sowieeinem Raum mit 38 Metern Durchmesser und 47 Metern Höhe anstellen möchten. 

So unterschiedlich wie die Beteiligten aus Design, aus visueller, elektronischer und Pop-Komposition und aus den performativen Künsten waren auch die Werke und Ideen, in was für einem Raum die Zuschauenden sich hier befinden. So wurde das Visiodrom zum 360° Kino, zum immersiven Environment, zur digitalen Bühne für Tanz und Licht, zum Gamelevel oder zur interaktiven Klang- und Bildinstallation, die es dem Publikum ermöglichte, direkten Einfluss auf die Kunst zu nehmen. Das Zusammenspiel von Kunst, Gebäude und Besucher*innen schaffte so einmalige Erlebnisse, die nur an diesem Tag im Visiodrom erlebbar waren.

Der Folkwang-Tag im Visiodrom war eine erste Berührung zwischen der Folkwang Universität der Künste und dem ungewöhnlichen Veranstaltungsort des Visiodroms, dem, so ist zu hoffen, noch weitere folgen werden.

Visiodrom

65 Millionen Pixeln, 6500 qm Projektionsfläche, 33 Projektoren

 

Kurzinterview mit Folkwang Professor Thomas Neuhaus zum Folkwang-Tag im Visiodrom:

Am 15.7. ist das Folkwang Institut für Computermusik und Elektronische Medien (ICEM) zu Gast im Wuppertaler Visiodrom. Was erwartet die Besucher*innen dort?

Thomas Neuhaus: Wir dürfen das Visiodrom zum ersten Mal bespielen und haben ein wortwörtlich buntes Programm erstellt. Studierende der Fachrichtung Komposition und Visualisierung präsentieren 360-Grad-Videos auf technisch beeindruckende Weise. In einem Kurs von Claudius Lazzeroni und mir sind interaktive Installationen entstanden, die mit analogen elektronischen Klängen und daraus abgeleiteten Bildern live von den Besuchern und Besucherinnen beeinflusst werden können. Dazwischen gibt es immer wieder kleinere Performances und Präsentationen einzelner Arbeiten aus dem Designbereich. Zudem wird Live-Musik auf dem Dach des Visiodroms gespielt.

 

 

Wie ist das Projekt entstanden?

Thomas Neuhaus: Der Kontakt zum Visiodrom kam durch den Kollegen Stefan Hüfner zustande, der in Wuppertal lebt und dort das TiC Theater leitet. Mit den genannten Kollegen durften wir das Visiodrom besichtigen und uns mit den Möglichkeiten vertraut machen. Für uns stand sofort fest, dass wir dort etwas machen möchten, und das Programm am 15. Juli ist die erste Berührung mit diesem ungewöhnlichen Ort.

Was macht das Visiodrom als Aufführungsort für das ICEM so interessant?

Thomas Neuhaus: Es ist vom klassischen Konzert- oder Kinosaal so weit entfernt wie nur irgend denkbar. Ein Rundbau wie eine Tonne, eine akustisch höchst ungünstige Grundform, zudem mit starkem Nachhall. So etwas reizt uns immer! Hinzu kommt hier ganz besonders die Möglichkeit einer visuell kompletten Immersion, das heißt die Wände, Decken und Boden vollständig mit Videos bespielen zu können – und das bei diesen riesigen Dimensionen. Unsere Bands aus der Popkomposition haben zudem die Gelegenheit, live vom Dach zu spielen. Begeistert waren wir auch über die neugierigen und offenen Besitzer dieses ungewöhnlichen Ortes, die unsere Ideen spannend finden.